Pflege
Pflege wird historisch durch die Familie geleistet. Kinder werden von ihren Eltern gepflegt, Eltern werden von ihren Kindern gepflegt. Dieser Grundsatz gerät zunehmend außer Kraft.
Einerseits steigen mit verbesserter medizinischer Versorgung, und auch dadurch bedingt steigender Lebenserwartung, die Pflegefälle und die Dauer der Pflegebedürftigkeit. Anderseits erschweren die Gegebenheiten unserer Gesellschaft, wie Leistungsdruck, Mobilität, Konsum- und Freizeitverhalten die familiäre Pflege. Erschwerend hinzu kommt die demografische Veränderung unserer Gesellschaft. Niedrige Geburtenraten bedeuten weniger junge Leute, steigende Lebenserwartung bedeutet mehr ältere Menschen.
Früher verteilte sich die Last der Pflege von Eltern auf mehre Kinder, heute haben viele Familien keine oder nur ein Kind. Die Kinder leben häufiger nicht in der Nähe des Wohnortes der pflegebedürftigen Eltern, so dass sie die Pflege persönlich gar nicht sicherstellen können. Und wenn die Kinder schon in der Nähe wohnen, sind sie oft beruflich so eingespannt, dass die Pflege von Eltern eine nicht dauerhaft auszuhaltende Doppelbelastung darstellt. Aufgrund der Lebenshaltungskosten ist eine Reduzierung der Arbeitszeit oft nicht möglich.
Deshalb wird Pflege zunehmend von Pflegediensten oder in Pflegeheimen erbracht. Die Kosten dafür sind enorm und steigen. Der Staat hat das erkannt und die Pflegepflichtversicherung 1995 eingeführt. Die Pflegepflichtversicherung stellt einen grundlegenden Basisschutz für die Absicherung von Pflegekosten dar. Der Leistungsrahmen reicht in der Regel nicht aus, um die tatsächlich anfallenden Pflegekosten zu finanzieren. Verbleibende Kosten müssen aus Eigenmitteln getragen werden. Das kann die Altersrente des zu Pflegenden sein, dass kann die Entnahme aus Vermögenswerten sein oder auch der Zugriff auf Einkommen und Vermögenswerte von Erben und Familienangehörigen im Rahmen des Sozialhilferegress.
Eine sinnvolle Alternative zur Finanzierung von Pflegekosten stellen ergänzende private Pflegezusatzversicherungen dar. Die aus Ihnen resultierende Kostendeckung ermöglicht Pflege auf hochwertigem und überdurchschnittlichem Niveau.